Im Rahmen seiner „Vorort“-Besuche in den Grünen Kreisverbänden in Baden-Württemberg war Pascal Haggenmüller, der Landesvorsitzende der Grünen in Baden-Württemberg zu dieser Wanderung gekommen. Er freute sich, dass „soo viele“ gekommen waren!
Dank guter Kurzvorträge von Fachleuten, wie zum Beispiel: Marco Gauger (Bürgermeister von Bad Wildbad), Claus Fest (EnBW) konnte viel erfahren werden zu den neuen Windkraftanlagen. Auch über die Vor- und Nachteile in Sachen Artenschutz – neben der Frage nach ausreichendem Wind eines der Hauptthemen bei der Standortfrage und den amtlichen Genehmigungen. Luca Bonifer von Nabu gab hierzu sehr kompetent Auskunft. Der Kälbling ist ein guter „Zukunfts-Standort für Klima- und Naturschutz“, wie Haggenmüller betonte! „Hier wird künftig Strom für 5.600 4-Personen-Haushalte erzeugt und ins Netz eingespeist,“ rechnete Claus Fest vor.
Auf die kritische Frage, warum es über sieben Jahre dauert, bis endlich solche Anlagen gebaut werden können, antwortete Pascal Haggenmüller: „Wir haben da viel Bürokratie aufgebaut. Bei der Beantwortung der Frage müssen wir aber zwischen Bürokratie und Verwaltung unterscheiden! Mit den neuen Regelungen erhofft sich die Landesregierung eine deutliche Beschleunigung der Verfahren!“ Andreas Kubesch berichtete, dass der Kreistag Calw vorausschauend beschlossen hat, zweieinhalb neue Stellen für die Genehmigungsbehörden zu schaffen. Der Verwaltungsausschuss wird darüber entscheiden.
Bürgermeister Gauger ging es um die Frage, wie man künftig die Konfrontation zwischen Klima- und Naturschutz vermeiden kann. „Wir haben mit den modernen Windmühlen gute technische Lösungen für den Klimaschutz und die Wissenschaft sagt uns klar: es geht nicht darum, jedes Individuum (sprich: jede einzelne Fledermaus) zu schützen, sondern klug auf den Schutz der Lebensräume zu achten. Nur so entsteht die nötige Planungssicherheit für uns Kommunen.“ Die Vertreterin des Nabu Dialogforums pflichtete dem bei und erinnerte daran, dass auch viele Tierarten jetzt schon unter dem Klimawandel leiden. Für sie ist die vorausschauende Auswahl der Standorte auch nach den Standards des Artenschutzes entscheidend, um später Konflikte zu vermeiden.
Der Grüne Landesvorsitzende befürwortet es, einen guten Windkraft-Standort möglichst optimal für mehrere Windkraftwerke zu nutzen. „Ob für zwei oder zehn Anlagen die aufwändigen Prüfungen durchlaufen werden, macht einen erheblichen Unterschied.“ Das fand reihum Zustimmung.
So ging es voll neuer Erkenntnisse und mit einem optimistischen Blick auf die Energiewende den Weg bergauf zurück zum Waldparkplatz.
Text: Albrecht Martin
Fotos: Wolfgang Much
Bericht des Schwarzwälder Boten in der Ausgabe vom 01.10.2022
Bericht aus der Pforzheimer Zeitung in der Ausgabe vom 30.09.2022