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Die Grünen im Kreis Calw

Windkraft-Wanderung mit Pascal Haggenmüller

Am 28.9. um 15 Uhr waren alle auf dem Wald­parkplatz in Schömberg angekommen. Die Windkraft-Wanderung zur Reutterhütte und zurück konnte für die dreißig Interessierten beginnen. Ziel war die Reutterhütte mit ihrem Blick auf den Kälbling. Auf diesem Höhenzug werden bald zwei Windkraftwerke gebaut, jeweils mit 5,6 Megawatt Leistung.

v.l.n.r: Andreas Kubesch (Kreisrat, die Grünen), Anke Much, (Kreisvorsitzende die Grünen Calw), Marco Gauger (Bürgermeister Bad Wildbad), Siggi Beck (Kreisvorsitzender die Grünen Calw), Claus Fest (EnBW), Luca Bonifer (Nabu Dialogforum), Pascal Haggenmüller (Landesvorsitzender B90/ Die Grünen)

 

Im Rahmen seiner „Vorort“-Besuche in den Grünen Kreisver­bänden in Baden-Württemberg war Pascal Haggenmüller, der Landesvorsitzende der Grünen in Baden-Württemberg zu dieser Wanderung gekommen. Er freute sich, dass „soo viele“ gekommen waren!

 

 

Dank guter Kurzvorträge von Fachleuten, wie zum Beispiel: Marco Gauger (Bürgermeister von Bad Wildbad), Claus Fest (EnBW) konnte viel erfahren werden zu den neuen Windkraft­anlagen. Auch über die Vor- und Nachteile in Sachen Arten­schutz – neben der Frage nach aus­reichendem Wind eines der Hauptthemen bei der Standort­frage und den amtlichen Geneh­migungen. Luca Bonifer von Nabu gab hierzu sehr kompetent Auskunft. Der Kälbling ist ein guter „Zukunfts-Standort für Klima- und Naturschutz“, wie Haggenmüller betonte! „Hier wird künftig Strom für 5.600 4-Personen-Haushalte erzeugt und ins Netz eingespeist,“ rechnete Claus Fest vor.

 

 

Auf die kritische Frage, warum es über sieben Jahre dauert, bis endlich solche Anlagen gebaut werden können, antwortete Pascal Haggenmüller: „Wir haben da viel Bürokratie aufgebaut. Bei der Beantwortung der Frage müssen wir aber zwischen Büro­kratie und Ver­waltung unterscheiden! Mit den neuen Regelungen erhofft sich die Landes­regierung eine deutliche Beschleunigung der Ver­fahren!“ Andreas Kubesch berichtete, dass der Kreistag Calw vorausschauend beschlossen hat, zwei­einhalb neue Stellen für die Genehmi­gungs­behörden zu schaffen. Der Verwaltungsausschuss wird darüber entscheiden.

 

 

Bürgermeister Gauger ging es um die Frage, wie man künftig die Konfrontation zwischen Klima- und Naturschutz vermeiden kann. „Wir haben mit den modernen Windmühlen gute tech­nische Lösungen für den Klimaschutz und die Wissen­schaft sagt uns klar: es geht nicht darum, jedes Individuum (sprich: jede einzelne Fledermaus) zu schützen, sondern klug auf den Schutz der Lebensräume zu achten. Nur so entsteht die nötige Planungs­sicherheit für uns Kommunen.“ Die Vertreterin des Nabu Dialogforums pflichtete dem bei und erin­nerte daran, dass auch viele Tierarten jetzt schon unter dem Klimawandel leiden. Für sie ist die vorausschauende Auswahl der Standorte auch nach den Standards des Artenschutzes entscheidend, um später Konflikte zu ver­meiden.

 

 

Der Grüne Landesvorsitzende befürwortet es, einen guten Windkraft-Standort möglichst optimal für mehrere Windkraft­werke zu nutzen. „Ob für zwei oder zehn Anlagen die aufwän­digen Prüfungen durchlaufen werden, macht einen erheblichen Unterschied.“ Das fand reihum Zustimmung.

 

So ging es voll neuer Erkenntnisse und mit einem optimis­tischen Blick auf die Energiewende den Weg bergauf zurück zum Waldparkplatz.  

 

Text: Albrecht Martin

Fotos: Wolfgang Much

 

Bericht des Schwarzwälder Boten in der Ausgabe vom 01.10.2022

Bericht aus der Pforzheimer Zeitung in der Ausgabe vom 30.09.2022

 

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