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Die Grünen im Kreis Calw

Öffentliche Kreismitgliederversammlung - Kunst und Kultur im Kreis Calw

„Wir wollen kein Haus, kein Kino, keine Theater schließen!“ - Staatssekretär Arne Braun auf der Kreismitgliederversammlung der Grünen in Simmersfeld

 

Elf Frauen aus Schömberg eröffneten den Abend zu KUNST & KULTUR mit drei feinen Liedern. Der Chorleiter stimmte den Ton an und dann verzauberten die „Frauenzimmer“ mit ihren Stimmen und sorgten für eine ganz besondere Art der Aufmerksamkeit. Dafür bekamen sie einen großen Applaus und ein herzliches Dankeschön!

Bürgermeister Jochen Stoll freute sich über den Besuch und begrüßte im Festspielhaus in Simmersfeld eine bunte Mischung aus Kulturschaffenden des Kreises Calw, vom Steinmetz bis zur Sängerin, sowie Mitglieder der Partei Bündnis 90 / Die Grünen.

Die Kreisvorsitzenden Anke Much und Siggi Beck hatten zu einer öffentlichen Mitgliederversammlung eingeladen und führten durch den Abend.

Einen stilvollen Rahmen bot das Festspielhaus in Simmersfeld für die Kreismitgliederversammlung von Bündnis90/Die Grünen, ganz im Zeichen von KUNST & KULTUR.

Urs Johnen, Mitglied der Grünen aus Neubulach, war auch im Namen der Jazz-Union bei der Versammlung dabei.

Clavigo Lampart, Zainen, bei der Arbeit. Foto: http://www.lamp-art.info

 

 

 

 

 

Ehrengast des Abends war der Staatssekretär für Kunst und Kultur­politik Arne Braun, der seinen Nachmittag schon mit einem Besuch „Vor Ort“ rund um das Hermann-Hesse-Museum in Calw verbracht hatte und gerade von einem Gespräch mit Kultur­schaffenden im KoNi Kulturzentrum in Zavelstein kam.

 

 

 

 

 

Erst Corona und jetzt die Energiekrise drücken die Kultur und die Kultur­schaffenden in die Krise. „Aber wir wollen kein Haus, kein Kino, kein Theater schließen!“ betonte Arne Braun bei seiner Begrüßung. Er brachte die gute Nach­richt mit, dass der Bund mit Claudia Roth an der Spitze der Kulturpolitik be­schlossen hat, 1 Milliarde € aus Corona-Mittel für die Kultur bereitzustellen. „Damit werden wir den Winter überstehen!“

 

 

 

 

 

Fakten von fake-news unterscheiden!

Gerade in diesen schweren Zeiten das Amt als Kultur-Staatssekretär anzutreten, habe ihn schon nachdenklich gestimmt. Sein Chef, Ministerpräsident Kretsch­mann habe ihm mit auf den Weg gegeben: „Wir können uns nicht aussuchen, in welchen Zeiten wir Politik machen.“ Jetzt gehe es darum, den gesellschaft­lichen Zusammenhalt zu stärken, auch mit kultureller Bildung. Braun hob die Bedeu­tung von Medienkompetenz hervor: Fakten von fake news unterscheiden zu können!

 

 

 

 

 

 

Als weiteres kulturelles High-Light setzte sich Laurin Weiß an den Flügel und spielte sehr einfühlsam Frédéric Chopin: Nocturne (in b-Moll, op.9 Nr.1), womit er sein Publi­kum berührte. Arne Braun fragte nach, wie er es denn in jungen Jahren schon zu solcher Virtuosität gebracht habe. „Dreizehn Jahre Klavierunterricht und Eltern, die mich immer unterstützt haben – auch finanziell. Aber das Lernen von Instrumenten muss auch für Kinder und Jugendliche aus Familien mit wenig Geld möglich sein. Ebenso die Besuche von Museen und Theatern“, antwortete der junge Künstler aus Schömberg.

 

 

 

 

Das Thema „Kultur und Geld“ zog sich noch weiter durch den Abend. Vom ehren­amtlichen Chorleiter, der als Rentner einen Minijob braucht, bis hin zum vollbe­ruflichen Jazz-Musiker, dem sein Einkommen nicht reicht, um für das Alter vorzu­sorgen.

Vielleicht brauchen wir mehr zivilgesell­schaftliche Finanzierung von Kunst & Kultur, wie es in den USA – chartiy genannt – sehr üblich ist. Dass leere Kassen große Sorgen bereiten, darauf wies auch der Grüne Abgeordnete Joe Schwarz hin, der direkt aus den Haushaltsberatungen im Calwer Kreistag zu der Versammlung gekommen war.

 

 

 

 

 

Der Bildhauer Clavigo Lampart vom grünen Ortsverband Bad Liebenzell/Unteres Nagoldtal sprach das Thema der „Kunst im öffentlichen Raum“ an und bemängelte die oftmalige Ideenlosigkeit, wenn es zB darum ginge, die vorgeschriebenen Summer für „Kunst am Bau“ wirklich kreativ und zusammen mit den regionalen Künstlern zu verwenden. „Das geht bis hin zur Gestaltung von Kreis­verkehren“. Das klare Statement von Lampart war: „Kultur muss in unserer heutigen Realität politisch sein!“

Mit einem großen Dank für die sehr anregende Diskussion verabschiedete sich der Staatssekretär von seinem Besuch „VOR ORT“, voller KUNST & KULTUR.

 

 

 

Bericht: Albrecht Martin

Fotos: Wolfgang Much

 

Weitere Bilder zum Besuch von Arne Braun in Simmersfeld

 

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